posttraumatische Syringomyelie

15.09.2015 09:12
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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie 28.04. - 01.05.2009, München


Meeting Abstract
Diagnostik und Therapie der posttraumatischen Syringomyelie


U.M. Mauer - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. Neurochirurgie, Ulm, Deutschland. G. Freude - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. Neurochirurgie, Ulm, Deutschland. U. Kunz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. Neurochirurgie, Ulm, Deutschland.

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.- 01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11613
DOI: 10.3205/09dgch153, URN: urn:nbn:de:0183-09dgch1536 Published: April 23, 2009
© 2009 Mauer et al.
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Text
Einleitung: Die Störung der Liquorpulsation als Grundlage der Entwicklung einer Syringomyelie ist unumstritten, jedoch bleibt der pathophysiologische Mechanismus heftig umstritten. Da Zeit und Lokalisation bei Patienten mit Syringomyelie nach spinalem Trauma genau definiert sind, ist diese Patientengruppe modellhaft für die Entwicklung einer Syringomyelie. Der Verlauf der Liquorpulsation kann im dynamischen MRT dargestellt werden; ergeben sich hieraus auch weitere Hinweise auf den pathophysiologischen Mechanismus?
Material und Methoden: Bei 34 Patienten (27 Männer, 7 Frauen Durchschnittsalter 43 Jahre, Median 43 Jahre, Spannweite 19–72 Jahre) mit posttraumatischer Syringomyelie wurde mittels phasen-kontrast MRT das gesamte Nervensystem untersucht. Hierbei wurde neben der dynamischen Untersuchung auch die absolute Flussgeschwindigkeit bestimmt. Zusätzlich wurde die Ausdehnung der Syringomyelie bestimmt.
Ergebnisse: Die mediane Zeit, die zwischen Diagnosestellung und Trauma verging, war 8 Jahre mit einer sehr großen Streuung (Durchschnitt 11 Jahre, Median 8 Jahre, Spannweite 0,5–29 Jahre). 27 Patienten haben eine eindeutige Kyphosierung der Wirbelsäule in Höhe des Traumas. Die Ausdehnung der Syringomyelie nimmt bei diesen Patienten von hoch zervikal bis thorako-lumbal kontinuierlich zu, obwohl bei den meisten Patienten das Trauma in Höhe HWK 5 war und in der unteren BWS etwa die gleiche Anzahl an Verletzungen zu finden war wie in der oberen bis mittleren BWS. Bei 24 Patienten entwickelte sich die Syringomyelie in beide Richtungen von der Läsionshöhe aus. Bei jeweils 5 Patienten dehnt sich die Syringomyelie aber nur nach kaudal bzw. nur nach kranial aus.Es finden sich in der HWS bei 18 von 21 Patienten die größten Geschwindigkeitswerte im ventralen Subarachnoidalraum, im Bereich der BWS jedoch bei 14 ventral und bei 10 dorsal. Im Bereich der maximalen Syringomyelieausdehnung war fast zu je einem Drittel die maximale Pulsation ventral, dorsal und in der Syrinx selbst. Einerseits waren im Subarachnoidalraum im Bereich der maximalen Syrinxausdehnung Geschwindigkeiten über 7 cm/s zu finden, andererseits war im Bereich der Syringomyelie bei einem Patienten mit Luxation der HWS auf die BWS mit komplettem Stopp der Liquorpulsation in allen kaudalen Messbereichen eine Pulsation von deutlich unter 1 cm/s zu messen. Die medianen Geschwindigkeiten der Messbereiche bewegten sich dicht an den Normwerten.
Schlussfolgerung: Die Darstellung der Liquorpulsation zeigt den Bereich der Vernarbung der Arachnoidea sehr gut, jedoch scheint die absolute Geschwindigkeit der Liqorpulsation keinen direkten Einfluss auf die
Entwicklung einer Syringomyelie zu haben, was den aktuellen Theorien über die Genese der Syringomyelie widerspricht.

Gruß Bernd

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